Samstag, 28. April 2012

Lebendige Erinnerung an Jesus im Gebet

Die Abschnitte des Weges, den Maria gegangen ist – vom Haus in Nazaret über das Kreuz, wo der Sohn ihr den Apostel Johannes anvertraut, bis zum Haus in Jerusalem –, sind von der Fähigkeit geprägt, eine beharrliche Atmosphäre der inneren Sammlung zu wahren, um in der Stille ihres Herzens vor Gott über jedes Ereignis nachzudenken (vgl. Lk 2,19–51) und im Nachdenken vor Gott auch den Willen Gottes zu verstehen und fähig zu werden, ihn innerlich anzunehmen.

Die Gegenwart der Muttergottes bei den Elf, nach der Himmelfahrt, ist also nicht einfach nur die historische Erwähnung von etwas Vergangenem, sondern sie gewinnt eine Bedeutung von großem Wert, weil sie mit ihnen das Kostbarste teilt, was es gibt: die lebendige Erinnerung an Jesus im Gebet.

Pfingsten, Deckengemälde einer Kapelle v. Kalwaria, Polen
 Sie hat an dieser Sendung Jesu teil: die Erinnerung an Jesus zu wahren und so seine Gegenwart zu wahren. Zum letzten Mal wird Maria in den beiden Schriften des hl. Lukas am Sabbat erwähnt: dem Tag des Ruhens Gottes nach der Schöpfung, dem Tag der Stille nach dem Tod Jesu, in Erwartung seiner Auferstehung.

Und darin wurzelt die Tradition des Mariensamstags. Zwischen der Himmelfahrt des Auferstandenen und dem ersten christlichen Pfingsten versammeln sich die Apostel und die Kirche mit Maria, um mit ihr auf die Gabe des Heiligen Geistes zu warten, ohne die man nicht zu Zeugen werden kann.

(aus der Katechese über das Gebet Marias und der Apostel von Papst Benedikt XVI. am 14.3.2012)

Hier finden Sie die ganze Katechese

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